Warum "genial sein" eine Selbstverständlichkeit ist!

In meinem Klavierunterricht gibt es immer mal wieder Momente, die gar nicht "nach Fahrplan" verlaufen. Denn ich bin nicht dafür da, meinen Schülern etwas "beizubringen".

Sondern dafür, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten - und diese Entwicklung hat eine eigene Dynamik und braucht Räume, die nicht einengen.


Gestern bekam mein Stoffschwein von einer kleinen Schülerin lauter Gutscheine gefertigt. Wir haben in der Stunde keinen einzigen Ton auf dem Klavier gespielt. Ich spürte einfach, dass sie das heute nicht wollte oder konnte. Es war Zeit für "Klavier-Pause"....


Das heisst nicht, dass in diesen Momenten nichts entsteht - wir als Erwachsene haben nur manchmal dieses verrückte Bild davon, wie Lernen geht. Dabei fühlen die Kinder ganz genau, was jetzt das Richtige für sie ist - und wenn Zeit für eine scheinbare "Pause" ist, dann sollten wir diese respektieren und zulassen.
In den Pausen entwickelt sich Neues: das Gelernte setzt sich, wird verankert und das System macht sich bereit, um die nächsten Informationen wieder herein lassen zu können.
Kinder brauchen keine Vorgaben, wie schnell oder langsam die Informationen verarbeitet werden "müssen". Denn die Verknüpfungen, die im Gehirn entstehen, sind individuell: manche gehen mehr in die Tiefe und brauchen länger, andere sind so schnell verarbeitet, dass sich der Schüler langweilt und schon anfängt zu klimpern, während ich noch groß etwas erklären möchte. ;-)
Das Vertrauen, welches wir in solchen Momenten in den Lernprozess haben - und in unsere Schüler - ist der Dünger für die Gehirne der kleinen Menschen.

Daraus entsteht Genialität!

 

Genial zu sein ist nichts Besonderes! Es ist eine Selbstverständlichkeit, der wir einfach Raum geben können!