
Vielleicht kennst du das: du bist auf deinem Weg und hast erkannt, dass du vieles wahrnimmst, das du früher so gar nicht gespürt hast. Ständig sind da Emotionen, die in dir aufkommen. Du bist achtsam, du weißt, dass es keinen Sinn mehr macht, darüber hinweg zu gehen, was du fühlst.
Aber manchmal steckst du in den Gefühlen fest. Nichts scheint sich dann zu bewegen.
Weißt du was? Das ging mir ganz lange Zeit auch so. Ich dachte irgendwie, ich hab was nicht kapiert oder mach etwas falsch. Bis ich vor kurzem erst so richtig verstanden habe, dass vieles, das ich wahrnehme, gar nicht meines ist! Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen!
Heute weiß ich, wie ich damit umgehen kann und was mir wirklich hilft, wieder richtig bei mir anzukommen.
Wenn wir das "Fühlen" für uns entdecken
Je achtsamer wir werden, desto präsenter werden unsere Gefühle. Wir können nicht mehr einfach über sie hinweg gehen.
Auf uns selbst zu hören, in uns hinein zu spüren, ist zu einer neuen Gewohnheit geworden. Wir merken, dass wir immer authentischer durch unser Leben navigieren, indem wir unser Inneres wahrnehmen.
Wir spüren, ob etwas stimmig für uns ist oder nicht, indem wir auf unser Bauchgefühl hören. Wir nehmen unsere innere Stimme oft über Gefühle wahr. Wir erleben durch das Fühlen viel mehr Tiefe. Oberflächliche Erlebnisse sind nicht mehr so wichtig, seit wir spüren, wie viel da IN UNS SELBST stattfindet.
Fühlen zu lernen oder das Fühlen wieder zu entdecken ist ein wichtiger Schritt in unserer inneren Entwicklung, in unserem Ganzwerden. Wir gehen weg von der reinen Orientierung nach außen (was in unserer Gesellschaft ganz starkt gelebt wird) und achten wieder auf unser Inneres.
Dadurch kommen wir in ein neues Gleichgewicht.
Das ist wundervoll, und doch möchte ich dich heute darauf aufmerksam machen, dass nicht alles, was du fühlst, tatsächlich RELEVANT FÜR DICH sein muss!
Ich erlebe es bei meinen Klienten und in vielen Gesprächen, dass gerade DIE Menschen, die in ihrer Sensibilität gewachsen sind, immer wieder versuchen, das, was sie wahrnehmen, auf sich selbst zu beziehen.
Was genau meine ich damit?
Dadurch, dass du das Fühlen trainierst, beginnst du nicht nur, dich selbst und deine eigenen Gefühle wahrzunehmen. Du spürst auch alles um dich herum: Gefühle deiner Mitmenschen, Stimmungen, die einfach in der Luft liegen, du fühlst auch, was mit der Erde passiert.
Die Verbundenheit, die du MIT DIR SELBST AUFBAUST, baust du zeitgleich auch MIT DEINER UMGEBUNG auf!
Es ist nicht alles deins, was du fühlst!
Wem gehört das?

Viele Jahre - ich muss es an dieser Stelle zugeben ;-) - habe ich gedacht, dass das "Gefühle fühlen" der ultimative Schlüssel für die eigene Weiterentwicklung ist. Aber da gibt es etwas, das ich lange Zeit nicht erkennen konnte. Nämlich, dass ich so viel gefühlt habe und mit all dem gar nicht umgehen konnte. Weil es eben GAR NICHT MEINS IST!
Ein Gefühl, das nicht dein eigenes ist - mit dem kannst du GAR NICHTS machen. Es nützt auch nichts, es immer wieder zu fühlen - es wird sich nicht verändern!
Ich habe das immer mal wieder gehört, aber ich habe es lange Zeit nicht verstehen können. Bis ich merkte, das sich mein Körper immer schwerer und unangenehmer anfühlte. Ich mochte meinen Körper gar nicht mehr spüren, weil da so viel an Wahrnehmung war, mit dem nicht "umgehen" konnte. Bis ich eben verstand, das meine körperlichen Wahrnehmungen gar nicht zu MIR gehören, bzw. nicht "hausgemacht" sind.
Mein Wahrnehmungskanal ist eben ganz viel auf der körperlichen Ebene, und da spüre ich so vieles, das von anderen Menschen kommt.
Und jetzt kommt der "Trick", den ich für mich heraus gefunden habe: indem mir bewusst ist, dass es nicht meines ist, was ich fühle, bin ich plötzlich wieder mit mir im Reinen und in der Verbindung mit mir selbst. Dieses Abtrennen von meiner körperlichen Wahrnehmung ist nicht mehr nötig. Ich spüre, was da ist und mache es aber nicht mehr für mich relevant!
Ich fühle es, bleibe ganz bei mir und meiner Wahrnemung und kann all das wieder wegschicken, was nicht zu mir gehört!
Boahhhhh, welch Erleichterung für mich und meinen Körper!!!
Gerade weil es in unserer Gesellschaft nicht anerkannt wird, dass wir solche großartigen Wahrnehmungskanäle haben, glauben wir dann oft, dass das, was wir wahrnehmen, etwas mit uns zu tun haben muss. So nach dem Motto: wenn du es fühlst, dann MUSS es deins sein.
Aber das stimmt einfach nicht!
Du kannst das für dich ausprobieren: nimm ein Gefühl, eine Wahrnehmung oder auch einen Gedanken. Frage dann: "Wem gehört das?" Wenn es leichter wird in dir, dann IST ES NICHT DEINS!
Schick es zurück zu seinem Absender, ohne dass du wissen musst, woher es kommt.
Manchmal wirst du es wissen, manchmal nicht, das ist nicht so wichtig.
Wichtig ist, dass du dich für dein Fühlen, für deine außerordentlich gute Wahrnehmung nicht verurteilst und versuchst, ständig etwas an dir selbst zu verändern und zu verbessern, was eigentlich gar nicht deins ist!
Du wirst merken, dass du viel mehr in deiner Mitte und in deiner Kraft sein kannst, wenn du nicht alles zu deinem machst, was du spürst!
So, und jetzt wünsche ich dir, dass du deine Wahrnehmung, dein feines Fühlen, noch viiiiiiiel mehr genießen kannst! Es ist keine "Bürde", es ist etwas Wunderbares.
Kommen wir einfach wieder in die Leichtigkeit damit!
Wenn du Beratung oder Begleitung auf deinem Weg suchst, dann bin ich für dich da! Vielleicht ist mein Coaching interessant für dich.
Und weißt du was: hier kannst du das Fühlen SUPERGUT gebrauchen! Fühle in dich hinein, ob es sich stimmig anfühlt, dich von mir begleiten zu lassen oder nicht.
Wenn ja, dann freu ich mich auf dich, und wenn nein, freue ich mich einfach über dein Dasein, dein Interesse und deine Bereitschaft, diesen Weg zu gehen, der manchmal gar nicht so einfach ist! ;-)
Alles Liebe für dich! <3
Das könnte dich auch interessieren:
Wie du deine weibliche Kraft stärkst
Wie sich unsere tiefsten Wünsche erfüllen
Wenn alles schief läuft...und warum du gerade dann auf dem richtigen Weg bist