Richtig Klavier üben - worauf kommt es WIRKLICH an?

Klavier lernen ist wunderbar.

Klavier ÜBEN gehört dazu. Und jeder, der ein Instrument lernt, weiß, dass es mit dem Üben manchmal nicht so klappt wie man gerne will:

Manchmal kommt man zu langsam voran, kann die Übeaufgabe nicht richtig umsetzen...oder bekommt vielleicht sogar Verspannungen und Schmerzen im Rücken oder den Schultern.

 

Doch viele Probleme entstehen beim Üben gar nicht erst, wenn wir einen wichtigen Punkt beachten.

Einen, den man oft gerne einfach übersieht...

 

Willkommen im Club...

Du hast von deinem Lehrer/deiner Lehrerin eine Hausaufgabe mitbekommen. Du setzt dich an dein Klavier und beginnst zu üben.

Nach einiger Zeit bemerkst du vielleicht, dass du dein Ziel nicht so einfach erreichst. Irgendwie klappt dies nicht und das nicht. Du kriegst einen Übergang nicht richtig hin, greifst schon wieder die falschen Töne beim Akkord.

Nach einer Weile bist du frustriert. Warum will es dir einfach nicht gelingen - wo du dir doch solche Mühe gibst?

 

Kennst du?

Willkommen im Club.

JEDER Musiker kennt das.

JEDER.

 

Also: du kannst dich schon mal zurück lehnen, weil du weißt: Das ist ganz normal. Das gehört zum Üben dazu.

Und weißt du, warum?

Weil Üben immer heisst, die alten Grenzen zu überschreiten.

Neuland zu beschreiten. Und das kennen wir nicht.

Wir tun etwas, das wir vorher noch nie getan haben. Und etwas Neues ist IMMER herausfordernd.

Du kannst dich für deine Beharrlichkeit und deinen Mut beglückwünschen.

 

Mut?

Ja. Es gehört viel Mut dazu, immer wieder den eigenen Schwächen zu begegnen.

Toll, dass du bisher dran geblieben bist!

 

Aber was kann dir jetzt an diesem Punkt weiter helfen?

Denn schließlich WILLST du weiter kommen, oder?

 

 

Was ist wichtig beim Üben?

Also. Wichtig ist doch, dass wir weiter kommen.

Dass sich unser Klavierspiel entwickelt, dass wir besser werden.

 

Aber frag dich mal genau, was das für dich heißt.

Welches Ziel möchtest du WIRKLICH erreichen?

Was gibt das Klavierspiel dir?

 

Klavier spielen bedeutet so viel mehr als die Übeaufgabe zu erreichen, oder?

Klavier spielen bedeutet so viel mehr als nächste Woche das zu können was du dir vorgenommen hast, oder?

 

Klar, wir WOLLEN das Ziel erreichen. Wir WOLLEN besser in der Technik werden und einen tollen Klang haben. Aber wie kommen wir dahin?

 

WER schafft den Klang? WER findet die neue Ausdrucks-Nuance? WER schafft es irgendwann, das Stück schneller zu spielen als je zuvor?

 

DU.

 

Und sich selbst, als DICH, oder MICH - UNS vergessen wir oft beim Üben.

 

DU bist der Schlüssel zu einem besseren Übeergebnis.

Nicht das, was du übst.

Nicht dein Ziel.

Nicht deine heutige Leistung.

 

Sondern DEINE Entwicklung. Mit dem Instrument.

Und manchmal sehen wir nur noch das Ziel vor Augen. Und vergessen, dass WIR es sind, die es erreichen.

Die sich daran erfreuen.

DU bist der Grund, warum du Klavier spielst.

Nicht dein Klavier, oder?

 

Wie geht´s dir?

"Hey, wie geht´s dir?" fragen wir unsere Freunde gerne.

Fragst du dich das selber auch?

Wie es dir geht?

Beim Klavier üben?

 

Zähne zusammen beißen, Verspannung ignorieren, den innnerlichen Frust weg drücken....

Wie geht´s dir?

 

Wie wäre es, wenn DEIN Befinden immer etwas wäre, das dein Üben begleitet?

Wenn du bei allem, was du tust, ein Wohlgefühl haben könntest?

 

Klar, wir dürfen uns auch anstrengen. Richtig. So dass der Schweiß tropft ;-)

Aber es ist wie beim Sport: Anstrengung darf sein. Und darf...Spaß machen.

Beim Sport merken wir auch, wenn es zu viel wird.

Beim Klavier üben können wir da auch drauf achten.

 

Da ist es oft ein Zuviel an Forderung an uns selbst. Wir reden uns ein, wir hätten noch nicht genug geleistet, oder das Falsche geübt. Oder .... sind einfach untalentiert. Oder...

 

Du kannst beim Üben immer aufmerksam darauf sein, wie es dir geht. Und wenn etwas zu viel ist oder zu anstrengend:

Frage dich, wie du es dir leichter machen kannst.

Dein Gehirn merkt sich nicht, wie sehr du über deine Grenzen gegangen bist.

Dein Gehirn merkt sich, wo es sich GUT angefühlt hat.

Denn dein Gehirn sucht immer den leichtesten, effizientesten Weg.

Und wenn es nichts Leichtes, Effizientes finden kann....dann lernt es einfach nicht, dann bleibt nichts hängen.

 

Am Effizientesten ist es für dein Gehirn, wenn es dir Spaß macht und du dich wohl fühlst.

Und das sollte deine oberste Übe-Aufgabe sein.

Alles so zu spielen, dass es Spaß macht und du dich gut dabei fühlst.

 

Na, wie klingt das?

Ein Ziel, zu dem du und dein Gehirn JA sagen könnt?

Spüre mal in dich hinein, ob sich das gut anfühlt.

 

Und wenn ja, dann erinnere dich bei jedem Üben daran, was wirklich zählt.

Du wirst sehen, dass sich die Qualität deines Übens drastisch verbessern wird.

 

Herzlichen Glückwunsch.

Sie haben ein neues Level erreicht!