Was Kinder wirklich brauchen

Was brauchen unsere Kinder wirklich für ihre Entwicklung? Worauf kommt es an? Und wie lässt sich das im Alltag umsetzen?

Das sind Fragen, die sich Eltern und Pädagogen jeden Tag auf´s Neue stellen.

Wie können die Kinder ihre Potenziale entfalten? Wieviel Förderung braucht es, wie viel Erziehung? Und wieviel Freiraum?

 

Was WIRKLICH wichtig ist beim Lernen und wie das Lernen gelingt, damit es leicht geht für die Kinder und die Erwachsenen...und wie du dein Kind in seiner Entwicklung fördern kannst - darüber kannst du heute mehr in meinem Artikel erfahren.

 

 

Begabung fördern - aber wie?

Ein Baby weiß, wie es ganz von alleine dahin kommt, sich aufzurichten und laufen zu lernen. Da braucht es niemanden dazu, der ihm zeigt, wie es geht.

Es lernt sogar sprechen, tanzen, hüpfen, rechnen.

Es lernt schreiben - und nicht mal dafür braucht es einen Lehrer.

 

Das weiß ich, weil ich mir selbst bereits vor der Schule das Schreiben beigebracht hatte. Die Sesamstrasse war mein Lehrer ;-)

In der Schule habe ich mich furchtbar gelangweilt und mich gefragt, warum nicht alle Kinder schon schreiben können...

Das hat nichts damit zu tun, dass ich so außerordentlich begabt oder schlau wäre. Es hat etwas damit zu tun, dass ich einfach neugierig war und Schreiben interessant fand. Ich wollte wissen, wie das geht, ich wollte lesen können, was auf den Plakaten stand, an denen ich vorbei ging.

 

Doch wenn wir zum Lernen eigentlich keine Lehrer brauchen - warum fällt manchen Kindern das Lernen dann schwer?

Oder anders gefragt: Was sorgt dafür, dass Kinder mit Begeisterung und Spaß lernen und ihre Fähigkeiten optimal entfalten?

 

Bei einem kleinen Kind sieht das Gehirn noch ganz anders aus als beim Erwachsenen. Es gibt viel mehr Verzweigungen in den Nervenbahnen und viel weniger ausgeprägte "Wege" im Nervensystem. Das Kind ist dabei, die grundlegenden Fähigkeiten und Werte in seinem Leben zu erfahren. Es ist noch kein Spezialist wie später die Erwachsenen.

 

Kinder probieren aus. Beschäftigen sich mit vielen verschiedenen Dingen. Sie spielen. Sie folgen ihrer Neugier, um sich selbst und ihre Fähigkeiten kennen zu lernen.

Dafür brauchen sie vor allem - ZEIT und FREIRAUM.  Kinder müssen ausprobieren können, Dinge falsch und anders machen können.

Dann können sie ihr volles Potential entfalten.

 

Kinder brauchen Entfaltungs-Räume

Wir haben bereits alles in uns, was wir zum Lernen und für unsere Entwicklung brauchen, wenn wir auf die Welt kommen.

Darum brauchen wir uns eigentlich gar nicht so sehr darum kümmern, dass die Kinder irgendetwas lernen "müssen".

Im Grunde folgen sie ihrer Neugier.

Wenn wir die Begabungen der Kinder fördern wollen, dann geht es vor allem darum , dass sie Bedingungen vorfinden, unter denen sie sich selbst ausprobieren und Dinge erforschen, um ihr wirkliches Potential entfalten zu können.

 

Das ist das, was der Hirn- und Lernforscher Prof. Gerald Hüther das "Betriebsklima" nennt. Es geht beim Lernen ganz viel um die Rahmenbedingungen, die stimmen müssen:

  • Kinder brauchen Entfaltungs-Räume, in denen sie sie selbst sein können: kleine, aber intelligente Forscher, die ihre eigenen Wege finden, mit ihrer Umwelt in Kontakt zu gehen
  • Kinder brauchen viel Zeit und wenig Reglementierung, um ihre Intelligenz wirklich zu entfalten
  • Sie brauchen das Vertrauen der Erwachsenen in ihre Fähigkeiten, eine liebevolle, begleitende Aufmerksamkeit, die sie spüren lässt: Mama und Papa (oder der Lehrer) sind da, sie nehmen mich wahr und nehmen mich und meine Art, die Dinge anzugehen, ernst
  • Kinder sind gerade dabei, ihren Zugang zur Welt zu entwickeln. Es müssen keine sichtbaren "Ergebnisse" entstehen beim Lernen. Das Meiste findet im Kopf des Kindes statt
  • Wir als Erwachsene sollten immer sensibel dafür sein, das höchste Wohl des Kindes im Auge zu behalten. Ich frage mich immer: Bringt es die Seele des Kindes zum Schwingen und Klingen? Oder geht es um ein Ziel, das wir Erwachsenen als wichtig ansehen - das für das Kind aber vielleicht gar nicht gut ist?

 

"Verbundenheit" - das Zauberwort

Kinder gehen in Kontakt mit einem Gegenstand und möchte diesen Gegenstand "erfahren". Kleine Kinder nehmen alles in den Mund, spielen mit den Dingen herum - um sie voll und ganz kennen zu lernen, mit allen Sinnen. Größere Kinder wollen ebenfalls erfahren, wie so ein Klavier funktioniert. Wir gucken dann in diesen Kasten rein, schauen uns die Saiten an und zupfen auch schon mal an ihnen. Die Verbundenheit mit einem Gegenstand entsteht durch Ausprobieren, Erfahren, Erforschen.

 

Dann gibt es die Verbundenheit, die zwischen Menschen entsteht.

Eine Begegnung auf Augenhöhe, ein wahres, echtes Berührtsein und In-Beziehung-Gehen. Darüber habe ich hier schon einmal geschrieben: Beziehung statt Erziehung - wie Lernen gelingt und erfüllt

 

Und vor allem geht es um die Beziehung, die das Kind zu sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten entwickelt.

Dass es sich selbst mag, so wie es ist. Und so, wie es auf die Dinge und Menschen zugeht. Dass es sich selbst spürt, seine Interessen wichtig nimmt, seine Bewertungen und Urteile selbst wertschätzt.

Gerade dieser letzte Punkt ist so wichtig, wenn wir uns fragen, was Kinder wirklich brauchen.

Ich möchte an dieser Stelle mal politisch werden und fragen:

 

Wenn es mehr Menschen gäbe, die ihrem eigenen Urteilsvermögen vertrauen, die es gelernt haben, wirklich Folgen abzuschätzen, Eigenverantwortung zu übernehmen, kurz: mit sich selbst verbunden zu sein -

wäre es dann möglich, dass die US-Wahlen anders ausgegangen wären?

Was denkst du darüber?

 

 

Warum Vertrauen so wichtig ist

Wir Erwachsenen erleben, dass es viel schwieriger geworden ist, sich über Erziehung und das Miteinander mit den Kindern eine Meinung zu bilden.

Was ist richtig?

Was ist wirklich wichtig?

Was braucht mein Kind?

Was brauchen wir für ein harmonisches Zusammenleben, in dem sich alle entfalten können: Eltern und Kinder.

 

Über die ganzen Fragen vergessen wir manchmal, dass Lernen und Entfaltung etwas ganz Natürliches ist.

Die Kinder wissen eigentlich, wie es geht.

Wir dürfen diesem Wissen wieder mehr vertrauen.

Wir dürfen unsere Angst loslassen, etwas falsch zu machen.

Wir dürfen selbst neugierig sein, den Kindern zuhören und zuschauen und dadurch in Erfahrung bringen, was sie brauchen.

 

Ich lade dich herzlich ein zum großen Online-Kongress "Was Kinder wirklich von uns brauchen", bei dem ich als Expertin dabei bin.

Vom 14.-23.12.2016 kannst du ganz kostenfrei dabei sein, wenn 33 Experten ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit uns teilen!

 

Sei dabei und freue dich auf neue Wege im Umgang mit den Kindern...und mit dir selbst!

 

 

 

Melde dich hier an zum Online-Kongress "Was Kinder wirklich von uns brauchen":