3 Tipps für mehr Gelassenheit

Die meisten kennen das: im Alltag gibt es so viel zu tun und zu erledigen und so verlieren wir schon mal unsere Gelassenheit. Die Arbeit will gemacht werden, die Kinder vom Sport abgeholt und unsere beste Freundin ruft an, weil sie unseren Rat dringend braucht. Manchmal wird uns einfach alles zu viel.

 

Doch was kannst du tun, um deine Gelassenheit wieder zu finden und deine innere Mitte nicht zu verlieren? Denn schließlich nützt es niemandem, wenn du keine Power mehr hast und dir am liebsten nur noch die Decke über den Kopf ziehen würdest, oder?

 

Ich habe 3 wertvolle Tipps für dich, die dich wieder mehr zu dir zurück bringen und dich deine innere Ruhe und Gelassenheit wieder finden lassen.

 

1 - Nimm dir Zeit, um Nichts zu tun

Gelassenheit hat ganz viel damit zu tun, dass wir immer mal wieder aussteigen aus dem "Müssen". Denn ganz ehrlich: Das "Müssen" hört doch nie auf.

Die Vorstellung, dass wir dieses oder jenes noch schnell erledigen "müssen", oder dass wir uns noch schnell verändern "müssen" , damit alles wieder rund läuft...das können wir uns abschminken. Das sind keine realistischen Ziele, die dich dahin führen, mehr in deine Gelassenheit zu kommen. Denn was eigentlich fehlt, ist nicht, dass wir noch schneller, noch effektiver sind, sondern im Gegenteil: dass wir uns ganz bewusst Zeit nehmen, um mal wieder "uneffektiv" zu sein.

 

Ja genau, wir haben oftmals das Gefühl: Sobald nicht alles, was wir tun, effektiv ist, läuft etwas falsch.

Prof. Gerald Hüther hat dieses Thema gerade auch in seinem neuen Buch "Rettet das Spiel - weil Leben mehr als Funktionieren ist" aufgegriffen.

Es geht darum, dass wir zweckfreie Räume wie z.B. das Spielen brauchen, um uns und unser Potential als Menschen wirklich zu entfalten.

 

Ich liebe ja das etwas altertümliche Wort "Muße" sehr! Muße ist für mich das Gegenteil von "Müssen" - etwas, das man einfach aus Freude und ohne weiteren Zweck tut: einen schönen Spaziergang, ein Buch lesen, eine Tasse Tee trinken und dabei aus dem Fenster schauen... all die Dinge, die oft im Alltag weg-rationalisieren, weil sie uns scheinbar zu nichts nütze sind.

Aber wenn diese Mußestunden, dieses süße Nichtstun, das Spiel - wenn das fehlt, dann werden wir oftmals ungemütlich, innerlich unausgeglichen und kommen in Stress.

 

Deshalb: nimm dir jeden Tag Zeit, um "Nichts" zu tun. Und wenn es nur 5 Minuten sind, die du ganz bewusst auskostest. Aber wundere dich nicht, wenn dir in dieser Zeit oftmals ganz tolle Ideen kommen! :-)

 

2 - Lerne, dich selbst zu lieben

Was heißt das eigentlich genau? Was meine ich damit? Wie kannst du das konkret umsetzen, ohne dass es bloß Worte bleiben?

 

Das können wir am besten heraus finden, wenn ich dir einmal folgende Frage stelle, die du für dich beantworten kannst:

Denke einmal an eine Situation, in der du nicht so gehandelt hast, wie du es eigentlich hättest tun sollen und du dich jetzt deshalb nicht gut fühlst.

Z.B. hast du dich mit deinem Mann gestritten und warst ungerecht. Oder hast etwas nicht so erledigt, wie du es eigentlich von dir erwartet hättest.

Spüre mal einen Moment da hinein: wie fühlst du dich damit? Schämst du dich vielleicht? Bist du ungehalten mit dir selbst und verurteilst dich?

 

Ja, genau den Punkt meine ich: es gibt sie, diese Bereiche in unserem Leben, in welchem wir unsere eigenen Erwartungen an uns nicht erfüllen. Wie gehen wir dann mit uns um?

Meistens fällt es uns an diesen Punken schwer, Liebe oder Mitgefühl für uns selbst zu empfinden. Es ist, als wenn ein Teil von uns sagt: "Dafür hast du keine Liebe verdient! Das ist schlecht von dir!" Irgendwann einmal in unserem Leben, in unserer Kindheit, haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir nicht liebenswert sind, wenn wir etwas falsch machen - und wir haben diese Verurteilung dann zu unserer eigenen gemacht, um dem schecklichen Gefühl, nicht liebenswert zu sein, aus dem Weg zu gehen.

So haben wir aber auch einen Teil von uns selbst abgespalten, der uns immer wieder das Gefühl gibt, nicht zu genügen, nicht gut genug zu sein.

 

Und so versuchen wir Tag für Tag, es unbewusst zu beweisen, dass wir DOCH gut genug sind und Liebe verdient haben. Ein echter Teufelskreis - der uns direkten Weges aus unserer Gelassenheit heraus führt.

 

Umso wichtiger ist es, dass du immer mehr lernst, auch deine Schattenseiten anzunehmen, dir selbst da Liebe zu schenken, wo du deiner Meinung nach etwas falsch gemacht hast.

 

Deshalb: Lerne, alle Seiten an dir wertzuschätzen und zu lieben! Nimm dir regelmäßig Zeit, um dir bewusst zu machen, wo du dich selbst verurteilst und nicht liebenswert findest. Glaub mir: je besser dir das gelingt, desto gelassener wirst du über deine kleinen Stolperer hinweg sehen können - denn du behältst im Auge, was für ein wertvolles Geschenk es überhaupt ist, dass du auf der Welt bist!

 

3 - Finde deine innere Ruhe

Ja, eigentlich ist uns das durchaus klar: Dass wir Auszeiten brauchen, Ruhepausen, um nicht so gestresst zu sein.

Aber die Frage ist: Nimmst du dir auch wirklich GENUG Zeit, um Ruhe zu finden und dich wirklich ausgeruht zu fühlen? Stellst du dich selbst an erste Stelle, wenn es darum geht, wie du deinen Tag planst?

Oder sind deine Aufgaben, deine Familienmitglieder und die Anforderungen an dich dann letztlich doch so wichtig, dass du denkst: "Och, es geht doch noch irgendwie?" Und abends bist du dann aber doch gereizt und ausgepowert, weil du nicht rechtzeitig den Ausknopf gedrückt hast?

 

Deshalb: Mach dir ganz bewusst, wie viel Zeit du jeden Tag brauchst, um wieder zur Ruhe zu kommen. Sei ehrlich zu dir selbst und mach dir bewusst, dass deine Ausgeglichenheit, dein Wohlgefühl an erster Stelle in deinem Leben stehen muss, damit du wirklich in deiner Kraft sein kannst.

 

Finde auch heraus: was hilft dir, bewusst zur Ruhe zu kommen? Einfach auf dem Sofa zu liegen, oder leichte Bewegung, die den Stress aus dem Körper entlässt, so wie Yoga, Tai Chi oder Feldenkrais? Eine Meditationsform? Und dann bau das in deinen Wochenplan mit ein. Nimm dir bewusst Zeit dafür!

 

Gelassenheit braucht Aufmerksamkeit

Gelassenheit ist ein Zustand, der immer dann entsteht, wenn wir Stress, Druck und Anforderungen loslassen können. Oftmals entsteht der Stress daraus, dass wir selbst unbewusst Druck auf uns ausüben und denken, wir dürften nicht einfach auch mal "Fünfe gerade" sein lassen.

 

Aber es ist wichtig, dass wir es nicht dem Zufall überlassen, ob die Gelassenheit uns findet.

Du kannst etwas dafür tun, jeden Tag, und sie in dein Leben einladen. Sie sozusagen "einbauen" in deinen Alltag, damit sie Raum findet und nicht an dir vorbei läuft.

Du kannst lernen, aus der Stress-Spirale auszusteigen und immer öfter deine Aufmerksamkeit auf die Gelassenheit, dein Wohlgefühl und deine Selbst-Wertschätzung zu lenken.

 

Und jetzt meine Frage an dich:  hast du heute schon etwas für deine Gelassenheit getan? Wie hat es sich angefühlt? Wie geht es dir damit? Schreibe deine Beobachtungen im Kommentar, ich freu mich auf dich!