Wie du deine Ausdruckskraft ins Fließen bringst

 

Stell dir vor: du hast ein paar Stunden Zeit, um dich deinem Projekt zu widmen, deiner Musik, deinem Blog oder was auch immer. Du setzt dich hin, hast die besten Vorsätze. Und dann?

Nichts.

Nichts außer krampfigen Gedanken.

Oder schlechtem Gewissen.

Oder dem Gefühl, mal wieder versagt zu haben.

Nein – das wollen wir wirklich nicht mehr, oder?!

Aber wie kannst du wieder richtig in Fluss kommen, so dass deine Ideen sprudeln und du die Dinge mit Leichtigkeit umsetzen kannst?

 

Das Problem in solchen Momenten ist, dass unsere Verbindung zu unserem Projekt nicht wirklich da ist. Wir sind in unserem Gedanken, in unserem mentalen Vorstellungen. Aber wir sind nicht wirklich mit unserem Projekt verbunden.

 

Diese Verbindung schaffen wir auch nicht, indem wir immer weiter nachgrübeln und unseren Vorstellungen folgen, wie es eigentlich sein sollte. Wie wir EIGENTLICH klingen sollten, was wir EIGENTLICH zu Papier bringen sollten.

Diese Verbindung schaffen wir nur dadurch, dass wir unser Projekt FÜHLEN. Indem wir eine wirkliche, eine echte Verbindung zu ihm aufbauen.

 

Die Verbindung aufbauen

Ja wirklich! Denn um unsere Kreativität fließen zu lassen, brauchen wir unsere rechte Gehirnhälfte. Und die spricht nicht in Fakten oder Zahlen zu uns. Die spricht durch Bilder zu uns, durch Gefühle, durch Empfindungen und Ahnungen.

Wenn wir beginnen, unser Projekt zu fühlen, dann ist es, als wenn der Stecker plötzlich in der Steckdose steckt.

 

In dem Moment beginnt es zu fließen.

 

Sicherlich kennst du diesen Moment und hast ihn schon erlebt: du fängst an – und an irgendeinem Punkt merkst du: jetzt läuft´s! Jetzt weiß ich, was zu tun ist!

 

 Genau diesen Moment meine ich.

 Und eigentlich ist das eine ganz einfache, ganz natürlich Sache.

 Wir müssen nur wissen, wie wir da hin kommen, dass der Stecker in die Steckdose passt.

 Dass die Verbindung hergestellt werden kann, in jedem Moment.

 Und nicht bloß durch Zufall.

 

Fühlen, Spüren, Wahrnehmen

 Es braucht ein bisschen Übung. Aber dann geht es ganz leicht.

 So oft lese ich darüber, wie schwierig es sei, in den „Flow“ zu kommen. Und was alles veranstaltet wird, um in diesen ominösen „Flow“ irgendwie rein zu finden.

 Aber meiner Erfahrung nach ist das eine kinderleichte Sache.

 Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

 Kinder SIND in ihrem Flow.

 

Und wie machen sie das?

 

Sie SIND.

 

Genau.

 

Sie sind im jetzigen Augenblick.

 In diesem Moment.

 Und nicht mit ihren Gedanken irgendwo in der Zukunft oder in der Vergangenheit.

 

Und das können wir auch sein.

 Nicht indem wir denken.

 Sondern indem wir FÜHLEN.

 

FÜHLEN ist der Schlüssel zur Kreativität.

 

So. Und so können wir es mit unserem Projekt auch machen.

Wir FÜHLEN es.

Wie fühlt sich dein Projekt für dich an?

Leicht? Lebendig? Knackig und frisch wie ein grüner Apfel?

 Oder spürst du eine Schwere? Einen Widerstand? Unsicherheit, Ängstlichkeit, mangelndes Vertrauen?

 Okay. Was auch immer du fühlst – es ist gut! Es ist jetzt DEIN Schritt hin zu deinem Projekt.

 

Entlassen, was dich stört

 Ich gehe jetzt mal davon aus, du hast irgendetwas gefunden, was dich in deinem Projekt noch blockiert. Ein negatives Gefühl, eine unschöne Ahnung, dass da irgendetwas noch ist, was dir das Leben schwer macht. Denn das ist normal, dass sich uns diese Dinge zeigen, egal, an welchem Punkt wir in unserem Projekt sind. Die kreative Kraft „schwemmt“ alles Dunkle, Negative an die Oberfläche, damit wir es entlassen können.

 

Also: dann nimm das Gefühl wahr, lasse deinen Atem weich fließen – und dann entlasse das störende Gefühl.

Lasse es einfach in die Erde fließen, reinige deinen kreativen Raum, befreie ihn von all dem, was sich nicht schön für dich anfühlt!

DU bist der Schöpfer/die Schöpferin in deinem kreativen Prozess! Du kannst dir auch gestalten, wie es sich anfühlen soll.

Es DARF leicht gehen! Du DARFST deinen schöpferischen Prozess genießen!

 

Herein holen, was du haben möchtest

Okay. Den ersten Schritt haben wir gemacht. Alles Alte, Störende entlassen.

Jetzt im nächsten Schritt kannst du dich fragen: was möchtest du in deinem kreativen Raum haben?

Wie soll er aussehen? Wie soll er sich anfühlen?

Hol all das herein!

 

Nimm deine Imaginationskraft zu Hilfe. Richte dir deinen Raum so ein, wie du dich richtig wohl fühlst. Nimm dein Projekt wahr und spüre: wie soll es sich anfühlen, wenn du mit ihm verbunden bist? Welche Qualitäten sollen in ihm verwirklicht werden?

Du kannst so konkret werden oder so allgemein bleiben, wie es jetzt für dich passt.

Aber sagen wir mal, du willst einen Blogartikel schreiben.

Wie soll es sich anfühlen, ihn zu schreiben?

 

Nimm die Qualität wahr, die du dir wünschst, spüre sie, lasse sie in dein Projekt einfließen.

Was soll aus deinem Blogartikel zu deinen Lesern sprechen? Fühle die Qualität, die du vermitteln möchtest. Z.B. Leichtigkeit. Z.B. Verständnis. Z.B. Dynamik für Veränderung.

Atme diese Qualität wieder einfach ein und lasse sie in dein Blogprojekt hinein fließen.

 

Eigentlich total einfach, oder?

 

Also nochmal zusammen gefasst:

Du verbindest dich mit deinem Projekt über dein Gefühl, deine innere Wahrnehmung.

Du spürst all die Dinge, die dich vielleicht noch hindern, dich stören, dir das Leben schwer machen.

Du entlässt diese alten Strukturen.

Dann fühlst du: wie möchte ich es haben?

Wie soll es sich anfühlen?

Und dann holst du alle diese Qualitäten in dein Projekt hinein, indem du sie einfach einatmest.

 

Die Quelle deiner Kreativität

 So. und wenn du dich jetzt an den Schreibtisch setzt oder an dein Instrument, dann hast du schon mal alles aus dem Weg geräumt, was zwischen dir und deinem Projekt gelegen hat.

 

Jetzt bleib in der gefühlten Verbindung! Geh nicht wieder in den Kopf, sondern lass dich von deiner Kreativität überraschen:

Was möchte auf´s Papier fließen?

Welche Töne wollen erklingen?

 

Nimm die Lebendigkeit wirklicher, echter Kreativität wahr. Sie kommt direkt aus deiner Quelle.

Sie macht dich einzigartig.

Ist unendlich spielerisch und zugleich unendlich weise.

 

Sie fließt DURCH dich.

Mühelos.

Manchmal sanft, manchmal kraftvoll.

Aber immer richtig.

Denn sie ist nicht nur mit dir verbunden.

Sondern auch mit der Kraft des Augenblicks.

Und mit der Weisheit, die alle und alles miteinander verbindet.

 

Und das dürfen wir genießen.

 

In jedem Moment.

Viel Spaß dabei.