Erfolgreich arbeiten als Freiberufler oder Künstler - schaffe dir einen liebevollen Arbeitsalltag

Erfolgreich arbeiten als Freiberufler oder Künstler, contrastwerkstatt@fotolia.de
Erfolgreich arbeiten als Freiberufler oder Künstler, contrastwerkstatt@fotolia.de

Alle Selbstständigen, Künstler und Kreativen kennen das Problem: statt der klaren Arbeitsstrukturen, die eine 40-Stunden-Woche vorgibt, kann und muss ich mir meine Zeit selber einteilen.

Das klingt am Anfang erstmal toll, aber wenn es darum geht, den Alltag zu bewältigen und die anfallenden Aufgaben zu erledigen, dann stehen viele vor der gleichen Frage:

Wie teile ich mir meine Arbeitszeit sinnvoll ein, so dass sie mich unterstützt, mein Ziel zu erreichen?

 

Viele schwanken zwischen dem Gefühl der Überarbeitung und einer Antriebslosigkeit, die schließlich dazu führt, dass man nichts auf die Reihe kriegt.

 

Wie kommt das eigentlich...und was kann man dafür tun, dass man Arbeitsweisen entwickelt, die einen wirklich unterstützen und zum Ziel führen?

 

Die "große Freiheit"

Am Anfang der freiberuflichen Tätigkeit steht oft erstmal das große Aufatmen: raus aus dem fremdbestimmten Beruf, rein in die selbstständige Tätigkeit, die einem so viel mehr Freiheit erlaubt!

Aber diese Freiheit will auch erstmal ausgefüllt werden, das merkt man meistens erst dann, wenn die äußeren Strukturen, die der alte Job vorgegeben hatte, weg fallen.


Wie teile ich mir meine Zeit sinnvoll ein?

Wann fange ich morgens an?

Wann mache ich Pausen?

Wie viel Zeit brauche ich dafür, meinen Blogbeitrag zu schreiben oder mich um die Buchführung zu kümmern?

Wie komme ich an neue Ideen?

Wie plane ich auch Zeit dafür ein, kreativ zu sein und zu "träumen"?

 

Wir können es natürlich mit "irgendeiner" Struktur versuchen. Wir können sagen: "Okay, morgens stehe ich um 7h auf, dann erledige ich alles bis 13h, mache Mittag, ab 14.30h geht es weiter bis 18h. Danach ist Feierabend." Aber meistens funktioniert es nicht so. Irgendwie kriegt man dann in der Zeit nicht alles so hin, wie man wollte und alles wird viel stressiger als gedacht.


Oder der "kleine Schweinehund" schlägt zu und lässt uns während der Arbeitszeit ständig unsere Mails kontrollieren oder geht sonstigen Ablenkungen nach, um bloß ja nicht wieder in diese starre Struktur hinein zu müssen.  

 

Wie kommt das eigentlich, dass es uns als Freiberuflern manchmal so schwer fällt, die selbstgewählte Freiheit zu nutzen?

 

Liebevolle Strukturen schaffen

Neulich unterhielt ich mich mit einer Bekannten über dieses Thema. Ich erzählte ihr, dass es mir mittlerweile eigentlich keine Probleme mehr bereitet, meinen Arbeitsalltag als Freiberuflerin und Kreative zu gestalten. Sie fragte mich: "Ja, dann sag doch mal: wie machst du das denn?" - Hm, im ersten Moment wusste ich gar nicht, was ich antworten soll, weil es mir so selbstverständlich geworden ist, aber dann dachte ich darüber nach.

 

Das erste, was mir einfiel, war meine lange Erfahrung mit dem Klavierüben. Als Musiker MUSST du lernen, deine Kreativität so zu nutzen, dass du dein Ziel erreichst, nämlich: das Musikstück irgendwann spielen zu können, das du dir vorgenommen hast. Du bringst die "Freiheit" der Kreativität also zusammen mit der "Struktur" des vorgegebenen Musikstücks.

 

Eigentlich ist jedes Musikstück, das du neu erarbeitest, immer wieder anders: es stellt dich vor andere, unbekannte Herausforderungen, die es zu meistern gibt.

Und dann wurde mir klar, WIESO mir das auch für meine freiberufliche Tätigkeit geholfen hat:

 

Strukturen, die dich beim Erreichen deiner Ziele unterstützen, MÜSSEN ZU DIR UND DEINER ARBEITSWEISE PASSEN!

Das Stück setzt dir eine Herausforderung vor die Nase. Und die kannst du nur meistern, wenn du WIRKLICH bereit bist, selber an dem Stück mit zu wachsen, dich mit ihm zu verändern - und das Stück wächst mit dir!

 

Auf eine erfolgreiche Arbeitsstruktur übertragen bedeutet dies: die Arbeitsstruktur ENTSTEHT AUS DIR SELBER; AUS DEINEM BIORHYTHMUS, DEINEN ANFORDERUNGEN NACH PAUSEN, DEINER ARBEITSWEISE GANZ GENERELL.

Niemand anders kann dir eine Arbeitsstruktur geben, die für dich passt.

Du musst sie für dich selbst heraus finden!

 

Wege in die "erfüllte Freiheit"

Als Freiberufler und Kreative müssen wir also eine Balance finden zwischen zu viel und zu wenig Freiheit.

Wie viel Struktur unterstützt mich, und wann beginnt sie mich einzuengen?

 

Das kann auch heißen, erstmal all den Schwierigkeiten BEWUSST zu begegnen, die sich dir zeigen: das Gefühl, etwas falsch zu machen, die mangelnden Ideen, der Wunsch nach Ablenkung, der Eindruck, nichts von dem auf die Reihe zu kriegen, was jetzt wichtig wäre.


Aber weisst du was?

Was jetzt WIRKLICH wichtig ist, das ist, dass du dich selbst wahrnimmst und dir zuhörst:

Was brauche ich, um meinen Alltag liebevoll zu gestalten oder meine kreative Zeit so zu füllen, dass es sich GUT für mich anfühlt?

 

Nur wenn wir uns selbst befragen, beobachten und Ernst nehmen, werden wir auf Dauer Arbeitsstrukturen erschaffen, die uns wirklich dienlich sind, denn sonst werden wir immer wieder in die Vermeidung gehen, wird der "innere Schweinehund" zuschlagen und uns von der Erledigung unserer Aufgaben ablenken.


Mein Tipp, wenn du neu damit beginnst, dir Strukturen zu erschaffen:

Sei  nicht zu streng mit dir! Verplane nicht den ganzen Tag gleich von morgens bis abends. Nimm dir ein oder zwei Dinge vor, die dir am allerwichtigsten sind - und dann setz die um.

Beharrlich.

Bleib dran.

Sammle deine Erfahrungen.

Und dann nimm dir das nächste vor.


So wachsen liebevolle, tragfähige Strukturen.

Sie WACHSEN.

Gib ihnen und dir die Zeit dafür.




Das könnte dich auch interessieren:

Wenn die Berufung zum Beruf wird - mein "Seelen-Business" und ich

"Das kann ich nicht!" - Wenn wir an unsere Grenzen stoßen

Klienten/Zuhörer begeistern, ohne dich zu verbiegen