Strohsterne basteln - wie du mal was "ganz anderes" machst und trotzdem ganz viel fürs Klavierspielen lernst

Neulich stubbste mich mein „Innerer Künstler“ an und sagte: „Hey, lass uns mal was anderes als Klavierspielen machen! Es ist doch Weihnachtszeit – ich möchte gerne Strohsterne basteln!“ -

„Och nö“, sagte ich erst einmal. Nach ein paar Tagen hatte er mich aber weich geklopft: ich besorgte mir Stroh und Holzperlen. Und eine Bastelanleitung. Und dann haben wir angefangen...


Wie wir auch beim Basteln ganz viel über unsere Kreativität lernen können, und warum ich meinem „Inneren Künstler“ mittlerweile sehr dankbar bin - auch wenn zunächst nicht alles so lief, wie ich mir das vorsgestellt hatte - das kannst du heute in meinem Blog nachlesen.


Den "Inneren Schweinehund" überwinden

Eines Abends im Advent setzte ich mich also hin. Legte mir alles zurecht, knipste ordentlich Licht an, damit ich gut sehen konnte ... und fing an.

 

Nach 10 (in Worten ZEHN) Minuten wollte ich das Projekt wieder aufgeben. Nach 30 Minuten waren meine Schultern total verspannt, ein Grund mehr, die Sachen einfach wieder beiseite zu legen, oder?

 

Da dachte ich mir: „Nele, wenn du schon nach so kurzer Zeit wieder aufgeben möchtest, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du hier einfach etwas vermeiden möchtest. Eigentlich macht es dir doch Spaß, oder? Also: Bleib dran! Was würdest du denn wohl sonst deinen Klavierschülern raten, hm?"

 

 

Sich auf das Ungewohnte einlassen

Ich ärgerte mich noch eine Weile darüber, dass meine Strohsterne nicht haargenau so aussahen wie in der Anleitung...

 

Aber dann passierte es: Plötzlich begann ich, meine Strohsterne mit ganz anderen Augen zu sehen. Ich sah, dass sie eben nicht so aussehen WOLLTEN, wie in der Anleitung. Sie wollten eine eigene Form finden. Sie wollten „anders“ sein dürfen.

 

Ich begann, jeden Strohstern einzeln für sich zu betrachten, um heraus zu finden, welche Gestalt er annehmen wollte. Ich sah nicht nur Sterne, ich sah auch Schneeflocken, Ornamente und Blüten entstehen. Und dann konnte ich gar nicht mehr aufhören mit dem Basteln. Jede Form war ein neues Abenteuer, eine neue Entdeckung.


Ich war auf einmal eingetaucht in meine innere Welt.

 

In die eigene Welt eintauchen und der Kreativität folgen

Wenn wir kreativ sind, dann „verwirklicht“ sich etwas durch uns, das sich oftmals unserem Alltagsbewusstsein entzieht.


Unsere Kreativität bedient sich dafür nicht einer rational verständlichen Sprache. Sie lässt Bilder in uns entstehen, Erinnerungen, die wir wie in einem Strohstern neu zusammen fügen, als wenn wir eine Geschichte neu erzählen, ihr ein neues Ende verleihen. Oder sie weiter erzählen.

 

Wir können immer wieder einen Weg finden, sie zu uns sprechen zu lassen. Durch die Musik, am Klavier. Oder durch das adventliche Basteln.

 

Mein „Innerer Künstler“ kennt den Weg.

Und deiner auch :-)

Wohin möchte er dich heute führen?