Welches Klavier ist das richtige? Tipps zum Instrumentenkauf

Akustisch oder digital?

Neu oder gebraucht?

 

Das sind nur zwei der vielen Fragen, die sich stellen, wenn man sich ein Klavier zulegen möchte.

 

Sicherlich haben digitale Klaviere viele Vorteile: sie können leise gestellt werden und sind sehr einfach mit dem Computer kompatibel.

Meine Empfehlung geht allerdings eindeutig Richtung akustisches Klavier, besonders wenn Kinder auf ihm spielen sollen. Und zwar aus folgendem Grund:

 

Die Tonerzeugung macht den Unterschied

Bei den akustischen Klavieren werden die Töne von den Saiten erzeugt, die von den Hämmerchen angeschlagen werden, sobald man eine Taste herunter drückt. Je nachdem, wie die Taste vom Spieler berührt wird, ändert sich sofort der Klang und der Charakter des Tones.

 

Bei den digitalen Klavieren, auch E-Pianos genannt, wird versucht, diesen "klassischen" Klavierklang möglichst gut nachzuahmen. Aber der Ton ist und bleibt "künstlich", und das hat meines Erachtens wesentliche Nachteile gegenüber dem akustischen Instrument.

 

 

Unser Ohr lässt sich nicht belügen

Das elektrische Klavier ahmt den Klavierton nur nach. Die Zusammensetzung des Tones ist zwar beim Zuhören manchmal vom Klavierklang kaum noch zu unterscheiden, unser Ohr lässt sich jedoch nicht „belügen“: die klangliche Vielfalt eines akustischen, natürlichen Tons ist so komplex, weil in ihm ganz viele Klangnuancen und Obertöne enthalten sind.

 

Diese Vielfalt kann elektrisch nicht kopiert werden. Die Wirkung des elektrischen Tons ist auf die Dauer für das Ohr ermüdend. Es „langweilt“ sich. Das ist für die Konzentration beim Klavierüben nicht zuträglich, besonders für Kinder.

 

Wer aber nicht darauf verzichten möchte, das Klavier auch mal leise schalten zu können, um die anderen Familienmitglieder oder die Nachbarn nicht zu nerven, dem empfehle ich ein akustisches Klavier mit einer sog. "Silent-Mechanik". Da ist dann sozusagen ein E-Piano mit in das Klavier "eingebaut", und man kann sich dann selbst über Kopfhörer üben hören. Das halte ich für einen guten Kompromiss.

 

 

Alt oder neu?

Es gibt viele wunderbare gebrauchte Klaviere. Also: wer nicht gleich mehrere Tausend Euro ausgeben möchte, der kann sich sehr gut einmal auf dem Gebraucht-Markt umschauen.

 

Gerade die Instrumente, die so bis 1940 gebaut wurden, wurden wirklich "für die Ewigkeit" gebaut. Meistens sind sie sogar viel besser als jüngere Gebrauchte.

Es ist allerdings schon wichtig, darauf zu achten, dass auch im Innenleben des Instruments alles OK. ist. Wer sich da unsicher ist, sollte vor dem Kauf noch einmal einen Klavierbauer zurate ziehen, der sich dann anschaut, ob auch nichts kaputt oder gerissen ist.

 

 

Gefällt es DIR?

Doch ganz egal, ob dir jemand ein bestimmtes Instrument ans Herz legt:

DU willst anschließend darauf spielen. Also: gefällt dir der Klang? Hast du das Gefühl, das Instrument lädt dich zum Musikmachen ein? Oder passt es bloß ganz gut zur Wohnzimmereinrichtung ;-) ?

Wenn das Instrument für deine Kinder ist: nimm sie mit zum Klavierkauf und versucht gemeinsam heraus zu finden, für welches Klavier euer Herz am meisten schlägt!

 

Hast du eine Frage zum Klavierkauf? Dann stelle sie doch gerne im Kommentar. Vielleicht kann ich dir weiter helfen.